Über Khao Sok National Park

Der Khao Sok National Park ist die größte Fläche in Südthailand, die noch über unberührten Regenwald verfügt. Dies ist „kommunistischen“ Guerillas zu verdanken: Zwischen 1975 und 1982 zogen sich ehemalige Studenten in diese schöne Gegend zurück, um sie vor den Eingriffen des Bergbaus, Holzfällern und Jägern zu schützen. Selbst das Militär konnte die Exilstudenten nicht aufhalten. Kurz nachdem der Aufstand im Jahr 1982 schließlich zum Erliegen kam, erließ die Thai Regierung ein strenges Holzschlagverbot. Hätten die Studenten nicht sieben Jahre lang die Gegend beschützt, hätte den Wald des Khao Sok, wohl ein ähnliches Schicksal wie in den meisten anderen Regionen Thailands ereilt, nämlich in Rauch aufzugehen.

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Im unberührten Regenwald des Khao Sok National Parks mit seiner Fläche von 739 qkm findet man spektakuläre Wasserfälle, die teilweise senkrecht von turmhohen Kalksteinfelswänden herabstürzen, komplexe Höhlensysteme und urwüchsigen Dschungelpfade. Viele Besucher erkunden den Park auf dem Elefantenrücken, mit dem Kanu oder in Tageswanderungen. All dies wird vom Nung House & Jungle Trekking angeboten.

Im Jahr 1982 wurde der Pasaeng Fluss für den Bau eines Wasserkraftwerks aufgestaut, wodurch die wundervolle Landschaft des Chiow Lan Sees entstand, welcher ungefähr eine Fahrstunde entfernt vom Nung House liegt. Beide zusammen – der Khao Sok Nationalpark und der Chiow Lan See – sind derzeit mit Abstand die beste Destination für Abenteuerreisen in Südthailand. Aktivitäten wie Wanderungen, Elefantenreiten, Floßfahrten, Tubing (mit Autoschläuchen den Fluss hinab fahren), Kanutouren und Camping werden hier angeboten. Der große Artenreichtum des Khao Sok entstand während der letzten Eiszeit. Fossilienfunde belegen, dass der Meeresspiegel damals so weit zurück ging, dass Landbrücken zwischen Borneo und einigen indonesischen Inseln bis zur malaiischen Halbinsel entstanden, die die Migration zahlreicher Tierarten erlaubten.

Historie von Khao Sok

Vor 345 Millionen Jahren… Khao Sok war von einem Flussdelta – ähnlich dem heutigen Mississippi Delta – be

deckt. Die Landmassen begannen zur erodieren und Schlammstein und Erdreich wurde in das Delta gespült. Dadurch wurden sowohl die Flüsse wie auch das Meer seichter und Korallen und andere Organismen konnten sich entwickeln.

Vor 280-55 Millionen Jahren…Mehr und mehr erodierter Schlammstein und E

rdreich gelangten in das Delta, so entstanden die Kalksteinfelsen, die wir heute noch sehen können. Fossile aus dieser Zeit sagezeugen davon, dass das Meer sehr warm war und dass Khao Sok zu dieer Zeit, Teil eines gigantischen Korallenriffs war, das von China bis nach Borneo reichte. Dieses Riff war fünfmal größer, als das heutige “Great Barrier Reef” in Australien. Granit hat sich mit Kalkstein und anderen Chemikalien verbunden, wodurch große Mengen an Zinn und Wolfram entstanden.

Vor 66 Millionen Jahren… Das heutige Landschaftsbild entstand. Die Kalksteinfelsen wurden nach und nach empor gehoben, als die indische Kontinentalplatte auf die eurasische traf. (Zu diesem Zeitpunkt entstand auch das Himalaja Gebirge, wodurch Thailand in südöstliche Richtung verdrängt wurde.) Die Eiszeiten hatten sich nie sehr auf den Khao Sok ausgewirkt. Das Eis ist in Asien nie so weit südlich vorgedrungen, so dass die Landschaften und die Flüsse in ihrer ursprünglichen Form weitgehend erhalten blieben. Als das Eis abschmolz, floss mehr Wasser als je zuvor in die Flüsse des Khao Sok, womit die Flora und Fauna noch vielfältiger wurden, als sie ohnehin schon waren. Das ist auch der Grund, warum der Regenwald in Khao Sok älter ist, als der in Zentral Amerika und der des Amazonas, welche vom Eis bedeckt wurden.

Vor 50 000 – 37 000 Jahren… Zu dieser Zeit, gehörten die Gipfel des Khao Sok, zu denselben Bergketten wie der auf Borneo. Funde belegen, dass menschliche Bewohner auf Borneo zu dieser Zeit existierten. Es wird angenommen, dass dieselben Menschen auch Khao Sok besiedelten, da die Landschaft, mit all den Höhlen, Früchten, Pflanzen und Tieren, wie die auf Borneo war.

Khao Sok National Park

Um 1800… Das erste geschichtlich Zeugnis für menschliche Aktivitäten im Khao Sok kommtaus dem Jahr 1800. Zur Zeit der Regentschaft von Rama II. und dem Konflikt zwischen Burma und Thailand. Eine Gruppe Überlebender von der Westküste war gezwungen, sich im Dschungel zu verstecken. Sie entdeckten den Reichtum des Waldes und betrieben bald Landwirtschaft, Fischerei und Jagd, um zu überleben. Ein Großteil des Waldes wurde gerodet, um Platz für die wachsende Bevölkerungszahl zu schaffen.

Um 1944… wütete eine verheerende Seuche in dieser Gegend. Die wenigen Überlebenden zogen fort und das ursprüngliche Dorf wurde „Ban Sop“, das Dorf der Toten, genannt. Dadurch wurde dem Dschungel eine Zeit lang Rast gewährt.

Um 1961… wurde eine Straße, die Suratthani im Osten und Phangnga im Westen verbinden sollte, genau durch diese Gegend gebaut. Viele Leute siedelten entlang der Straße und rodeten den Wald, um Platz für Häuser und Plantagen zu schaffen. Die Gegend war reich an Zinn und Holz und die Regierung vergab Lizenzen zum Zinnabbau und Forstbetrieb, was ein Riesenverlust für die Natur war.

Um 1971… stellte sich heraus, dass das alte Flussdelta immer noch fast komplett intakt war und ein Teil des Khao Sok wurde als potentieller Versorger für Strom aus Wasserkraft erkannt. Nach weiteren Forschungen, wurde der Reichtum an Vegetation, Tieren, Kalksteinfelsen und Wasserfällen erkannt. Es wurde beschlossen, dass sämtliche Bergbau- und Abholzungsarbeiten eingestellt werden müssten, was aber leider viele Jahre dauerte, bis es schließlich durchgesetzt werden konnte.

Um 1976 –1980… Eine Gruppe kommunistischer Studenten, schaffte es nicht auf kommunaler Ebene, die von ihnen gewünschten Änderungen durchzusetzen und wurde danach zu Widerstandskämpfern. Sie lagerten tief im Dschungel um nicht von der Armee entdeckt zu werden, welche nach jhnen fahndete. Dieser Konflikt vertrieb viele der Bewohner des Khao Sok, wodurch dem Regenwald wieder etwas Luft zum Atmen verschafft wurde.

Um 1980… Khao Sok wurde offiziell am 22. Dezember, zum 22. Nationalpark Thailands, mit einer Größe von 645 qkm erklärt. Im selben Jahr wurden die Grenzen des Nationalparks noch einmal verändert, um die Überflutung eines Teils des Parks nach dem Bau des Rachabrapha Staudamms zu ermöglichen. Dieser Staudamm versorgt noch heute einen großen Teil Südthailands mit Strom. Vor der Überflutung wurde eine gigantische Rettungsaktion für die betroffenen Tiere gestartet. Über 1300 Vögel, Säugetiere und Reptilien wurden gefangen und umgesiedelt. Leider war die Aktion mehr um das schlechte Gewissen der Menschen zu mildern, als zur Hilfe der Tiere. Der Großteil starb bei der Umsiedlungsaktion, was ein großer Schlag für die Tierwelt war.


Um 201.…
Haben Sie Khao Sok besucht und hatten hoffentlich einen der besten Urlaube Ihres Lebens!Um 2001… Wurde der Nationalpark von 645 qkm auf 739 qkm ausgeweitet. Die Anzahl der Wildtiere wächst stetig und die Gegend um den Rachabrapha Dam ist wieder voll von Leben.

Geschichte der Einwohner von Khao Sok

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Die malaiische Halbinsel und Südthailand stellen eine der komplexesten Migrationsrouten der Welt dar. An den wenigen Orten, an denen archäologische Ausgrabungen stattgefunden haben, wurden in den verschiedenen Schichten so viele Spuren von menschlicher Präsenz und Besiedlung gefunden, dass es den Analysten schwer fällt, die Funde den verschiedenen Epochen und Kulturen zuzuordnen. Vorzeitliche Höhlenmalereien und Bestattungsstätten, stellen noch weitere Rätsel dar. Niemand kann mit Bestimmtheit sagen, ob die Gegend rund um den Khao Sok Nationalpark in

vorzeitlicher Vergangenheit von Menschen bewohnt wurde. Die Abgelegenheit von den viel bereisten Küsten und die zerklüftete Topografie der Landschaft, aber auch der Reichtum an Waldfrüchten und Wild, sowie die unzähligen Höhlen mit den unzählbaren Funden von menschlichen Aufenthalten lassen verschiedene Schlüsse zu:

Ein Urvolk auf dem Entwicklungsstand der Steinzeitmenschen haben diese Gegend möglicherweise bis noch vor Kurzem bewohnt. Die Gegend um Khao Sok war aller Wahrscheinlichkeit nach die Heimat von nomadischen Waldbewohnern, ähnlich dem Volk der Mani. Der letzte Verband von Jägern und Sammlern, die noch immer im Bergwald der Provinz Trang, in der Nähe der Grenze zwischen Thailand und Malaysien, überleben. An der ältesten bekannten Wohnstätten von Menschen in Südostasien, den Nah Höhlen im Norden Borneos, haben Archäologen menschliche Schädel auf ein Alter von 37.000 Jahren datiert und Nachweise für eine 50.000 Jahre alte Besiedlung gefunden. Die Ähnlichkeit der Landschaft, sowie die der großen Höhlensysteme und des reichen Regenwalds und die Tatsache, dass die Gegenden während der letzten großen Eiszeit durch Landbrücken verbunden waren, lassen eine menschlichen Besiedlung mehr als eine Vermutung erscheinen.

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Die erste geschichtliche Erwähnung einer Besiedlung der Gegend um Khao Sok stammt aus der Zeit von König Rama den II. aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Als die burmesische Armee die Küstenstädte von Takua Pa, Takua Thung und Thalang (Phuket) angrief, flüchteten die Überlebenden aus Angst landeinwärts, durch dichte Wälder, über Flüsse und Berge. Eine der Gruppen kam schließlich bis in die Gegend um Khao Sok. Die Flüchtlinge gewöhnten sich an ihr Exil. Zusätzlich zur Jagd, zum Fischen und zum Sammeln wilder Früchte und Pflanzen aus dem Wald, schafften sie Anbauflächen für Reis, Gemüse und Obst. Der Boden war überraschenderweise sehr fruchtbar und der mehr als ausreichende Regenfall ließ die neue Siedlung gedeihen. Der Reichtum der Flüsse an Fischen, die wilden Rinder, Rotwild und Wildschweine im Wald sprach sich schnell herum.

 

Aus „Waterfalls and Gibbon calls“ von Thom Henley, mit dessen Genehmigung ins Deutsche übertragen von Giro Bauer. Weitere Informationen zu Thom Henley und seinen Büchern und Projekten finden Sie auf seiner Webseite www.thomhenley.com.